WEBvertrieb 2.0
ersetzt Deckungskonzepte – Maklerpools geraten unter Druck
 Die Zeiten ändern sich – und damit auch die Konsumgewohnheiten der möglichen PKV-Kunden. Hier
einige Ideen für Vertriebskonzepte in der Zukunft. Die Transparenz im Internet lässt die bisherige
Vorgehensweise von Versicherungsmaklern und Versicherungspools, mit den Versicherern nur gut ausgestattete
Deckungskonzepte zu verhandeln, in den Hintergrund treten. Ersetzt wird die bisherige Dominanz von
Deckungskonzepten durch schnelle Reaktionszeiten bei aktuellen Nachrichten.
Dabei kommt es in erster Linie darauf an, sich möglichst schnell und umfangreich auf ein Thema einzulassen,
neutrale Informationen dazu aufzubereiten und diese in sein gut ausgestattetes Netzwerk zu leiten.
Durch die mögliche Tragik, Brisanz oder allein durch das allgemeine Interesse zu einem Thema werden „Follower“
bei Twitter oder „Freunde“ bei facebook auf den Artikel aufmerksam, lesen und „teilen ihn“ – nämlich dem
eigenen Netzwerk mit. Diese wiederum haben Zugriff zu diesem Artikel, lesen ihn, finden ihn gut, twittern und
teilen ihn wiederum. Auf diese Weise werden die erste Sensationen binnen kürzester Zeit im Internet verbreitet.
Hier setzt Cross-Marketing ein. Zukünftig werden nicht die besten Deckungskonzepte gekauft, sondern die
Konzepte mit der schnelleren, themenbezogenen Werbung auf den getwitterten und geteilten Nachrichten.
Nehmen wir das Beispiel des Baron (ex-Dr.) zu Guttenberg, der seinen Doktortitel Infolge bewiesener
Plagiatsvorwürfe abgeben musste . Im folgenden Artikel mit dem Titel
werden im Schwerpunkt Leser angesprochen (also Akademiker aus Wirtschaft und Politik), die Zielgruppe für
Private Krankenversicherungen oder andere Vorsorgesparten sind. In den Artikel ist ein Werbebanner
eingebunden, die sich werblich auf den Inhalt des Artikels bezieht und somit für eine hohe Aufmerksamkeit mit
hohem Werbeeffekt sorgt. Die Klickraten auf den Banner, verbunden mit Beratungsanfragen (also Leads) sind
deutlich höher als bei herkömmlicher Werbung mit den kleinen Werbebannern von Suchmaschinen oder Affiliates.
Jetzt müssen nur noch die Anfrage folgen.
Aber wir sind guten Mutes, denn bereits weniger als 24 Stunden nach Veröffentlichung und relativ geringer
Vernetzungsquote sind bei 44 Klicks auf diese Seite ( 1 ) ist der Banner immerhin 13 x (
2 ) angeklickt worden. Eine sensationelle Öffnungsquote von 29
Prozent, deren absolute Zahl ums so mehr steigt, je größer das Netzwerk ist.
Auf der Landingpage wird die Aussicht auf die Verbesserung des Versicherungsschutzes bzw. Reduzierung der
Beiträge in der privaten Krankenversicherung ausgelobt. Für den Endkunden Grund genug, sich für eine Beratung
zu melden.
Auf die Maklerpools kommen zukünftig also neue Herausforderungen zu. Während sie früher bei den
Versicherungsgesellschaften nur um neue und bessere Konzepte feilen müssen, fällt dieser Vorteil bei einer
weitest gehenden Transparenz des Internets und die Dominanz der Anbieter von Vergleichsrechner und
Versicherungs-Affiliates weg. Stattdessen tun sie gut daran, ihren Mitgliedern schnelle , effiziente und vor
allem gut durchstrukturierte Konzepte zur Verfügung zu stellen, ihren Kunden in ihrem Netzwerk entsprechende
Vorteile zu verschaffen. Ansonsten werden diese Aufgaben zukünftig andere übernehmen und Maklerpools haben das
Nachsehen.
Doch die besten Deckungskonzepte und das beste Cross-Marketing nützt nichts, wenn der Versicherungsmakler nicht
gut vernetzt ist. Das Thema „Social-Media“ bekommt vor diesem Hintergrund für alle Versicherungsmakler einen
ganz neue Bedeutung und Dominanz. Wer nicht gut vernetzt ist, hat auch keine Vorteile bei schnellen
Marketing-Konzepten. Auch hier beweist:
Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen fressen die Langsamen.
Wie langsam sich der Markt entwickelt, zeigt mancher Blick auf Maklerhomepages und seine Inhalte. Die
Bandbreite reicht von Maklerhomepages, die fast ausschließlich zu Verkaufszwecken dienen über selbstgebastelte
Hinterhofseiten bis hin zu umfassenden, individuellen und Nutzen bringenden Maklerhomepages. Nicht
selbstverliebte Spielerei von IT-Freaks dürfte für die Gestaltung von Maklerhomepages Vorbild sein, sondern die
Inhalte sind entscheidend. Auch wenn der im Internet suchende Interessent eine deutlich höhere Kaufbereitschaft
hat, so bekommt er durch den Besuch verschiedener Maklerhomepages durchaus einen Vergleich von Qualität und
Inhalte. Und sich auf Dauer hübsche, aber Inhaltsleere Maklerhomepages anzusehen, wird ihn auf Dauer von diesen
Websites abschrecken.
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